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1971 Strichtarn

Jacke, Hose, Stahlhelmtarnbezug und -netz

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Dieser neuwertige Strichtarn-Felddienstanzug der Zollverwaltung der DDR von 1971 weist einige Verbindungen zur Flächentarnbekleidung auf. Die Jacke ist mit der hier ebenfalls dargestellten Flächentarn-Felddienstjacke von 1970 in Schnitt und Fertigung fast identisch. Sie weist aber einige Besonderheiten auf. Es sind keine Befestigungsmöglichkeiten für Dienstgradabzeichen auf den Schultern vorhanden. Dafür wurde am linken Oberärmel unterhalb der Taschenpatte der Dienstgrad in Form von zwei dicken und einem dünnen Streifen (hier Zollrat = Major) aufgenäht. Diese Form der Trageweise war bei den NVA-Kragenjacken nur 1963 und 1964 üblich (s. auch "Dienstgradabzeichen").

 

 

Ebenfalls sind keine Pappknöpfe für die Anbringung einer Kragenbinde vorhanden, Angehörige der DDR-Zollverwaltung trugen zum "Kampfanzug" graues Hemd und den blau-grauen Binder.

 

 

Im Gegensatz zur FD-Jacke von 1965 ist der oberste Knopf der Schließleiste nun sichtbar und vernäht. Er ist von insgesamt dünnerer Qualität.

 

Vermutlich erst um 1970/71 erhielt die Zollverwaltung der DDR Felddienstbekleidung, Stahlhelm, Sturmgepäck, Feldspaten und Schutzausrüstung. Die Bewaffnung der etwa 9.500 "Angehörigen" dürfte zu dieser Zeit und danach bis 1990 über eine leichte Infanteriebewaffnung mit MPi K (Kal. 7,62 mm) und Pistole M (Kal. 9 mm) nicht hinausgegangen sein. Befestigungsmöglichkeiten analog der NVA- bzw. DVP-Felddienstjacken für die bei der Zollverwaltung üblichen ungetarnten blau-grauen Schulterklappen mit silbernen (Assistenten bis Kommissare) und goldenen (Räte und Inspekteure) Gradsternen wurden etwa erst ab Ende der 70er/ Anfang der 80er Jahre für den FDA beim "Zoll" eingeführt. Allerdings weiterhin ohne Pappknöpfe im Kragen. Die bereits ausgegebenen Felddienstanzüge der alten Ausführung wurden aber nicht zwangsläufig eingezogen, sondern wurden weiter bis 1989/ 90 vorrangig zur Schießausbildung verwendet.

 

Die Pistolentasche des Typs 3 mit der Stempelung k (Kleine Größe) 48 mit dem Herstellercode 1802 vom 2. Quartal 1971. Ab 1964 begann man in der DDR die Größenschlüssel für Felddienstbekleidung auf ein Buchstaben-Zahlen-System umzustellen, wie es dann bis 1990 gültig bleiben sollte. Codierte Jahreszahlen wurden bei Bekleidung der bewaffneten Organe der DDR seit 1968 verwendet.

 

Die TGL-Nummer "108 754 600". Die gleiche Zahl findet man mitunter auch in FDA-Jacken und -hosen der NVA.

 

 

Detail der linken Brusttasche. Brusttaschen in waagerechter Anordnung wurden erstmals 1965 an den Jacken der DDR-Kampfanzüge verwendet, damals allerdings noch mit Einzelknopf und Lasche. Die hier gezeigte Innenseite der Taschenpatte besteht wie das Innere der Tasche selbst aus grobem leinenartigen Stoff. Diese Machart hielt sich bis etwa 1979 an DDR-Kampfanzügen, ab etwa 1980 wurde dann das dünne und nur wenig belastbare Dederon verarbeitet.

 

 

Tarnschlaufe des Typs 5. Diese finden sich bei diesem Modell nur noch im Schlüsselbeinbereich und über den Ärmeltaschen.

 

Das Strichtarnmuster des Typs 2 wurde 1967 erstmals verwendet und hielt sich bis auf geringe Abweichungen in der Farbgebung bis 1990. Das etwa von 1964 bis 1967 hergestellte Strichtarnmuster des Typs 1 wies dünnere, nadelähnliche Striche auf.

 

Zum Vergleich:

Schnittstelle der Ein-Strich-kein-Strich-Evolution: Detailaufnahme einer Sturmgepäcktasche im Strichtarnmuster des Typs 1, dessen Seitenteile jedoch schon im dickeren Strichtarnmuster des Typs 2 verarbeitet wurden. Im englischsprachigen Raum erhielten die Strichtarnvarianten den Namen "Regentropfen-Muster". Interessant ist, dass u. a. auch die südafrikanische Armee mitunter das Strichtarnmuster verwendete, nachdem dieser wohl einige einst von der DDR an die SWAPO gelieferte Felddienstbekleidung in die Hände fiel.

 

Splintringe zur Befestigung der Knöpfe gibt es bei dieser Ausführung nur noch an den Bundverstellungen der Ärmel und Hosenbeine. Die hellgrauen gekörnten Knöpfe haben bereits eine dünnere Öse.

 

Die dazu gehörige Hose in ebenfalls neuwertigem Zustand. Sie unterscheidet sich nicht von NVA-Vergleichstücken der 70er Jahre. Seitliche Durchgriffe sind nicht mehr vorhanden.

 

 

Auf die Hosenbodenverstärkung wurde hier bereits verzichtet.

 

 

Identische Stempelung wie in der Jacke.

 

 

 

Ebenso wie NVA und DVP erhielten seinerzeit die männlichen Angehörigen der Zollverwaltung der DDR zu ihren Kampfanzügen die entsprechenden Stahlhelmtarnbezüge. Das hier gezeigte Modell konnte nicht mehr hinter dem Kragen der FD-Jacke angeknöpft werden. Diese Option fiel bereits 1967 an DDR-Felddienstjacken weg. Der Bezug weist leider keinerlei Abnahmestempel oder Jahreszahl auf.

 

 

1970 wurde bei den bewaffneten Organen zusätzlich zum Stahlhelmtarnbezug ein dunkelgrünes Tarnnetz eingeführt, dies galt ab 1971 auch für die Zollverwaltung der DDR. Das Netz konnte direkt auf dem steingrau lackierten Helm oder in Kombination mit dem Tarnbezug auf diesem befestigt werden. Das hier gezeigte Modell ist die frühe Version, die noch mittels Zugband im Inneren des Stahlhelms M 56 verknotet wurde. Die spätere Version der 70er/ 80er Jahre wurde mit kleinen Metallklammern am Helmrand befestigt.

 

 

Während die Stahlhelmtarnbezüge des Kampfanzuges 64 nicht sehr passgerecht auf den M 56 aufgezogen werden konnten und optisch immer etwas schlampig wirken, passt der spätere, nicht mehr anknöpfbare Bezug deutlich besser.

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