1957
Jacke und Hose
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Aus der Testreihe zur Überprüfung der Einführung des ersten Kampfanzuges der NVA im Flächentarnmuster dürfte dieser Uniformtrageversuch aus dem Jahr 1957 stammen. Es ist weltweit der erste bekannte Kampfanzug aus dieser Reihe, der hier nun öffentlich zu sehen ist.
"Deshalb erprobte man ab 1957 als Kernstück einer wirklichen Felddienstuniform einen Kampfanzug sowie in diesem Zusammenhang auch ein Sturmgepäck anstelle des bisher verwendeten Rucksacks und des Brotbeutels. Die erste Erprobung dieser Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände erfolgte in je einem verstärkten mot. Schützenbataillon aus beiden Militärbezirken der Landstreitkräfte in der Zeit vom vom 1. Marz 1957 bis zum 15. Februar 1958." (Quelle: Keubke/ Kunz, Militärische Uniformen der DDR 1949 - 1990, Mittler-Verlag Hamburg-Berlin-Bonn, Seite 79)
Die produzierte Stückzahl dürfte daher eher gering gewesen sein. Auffällig hier die Taschen mit sichtbaren Knöpfen, wie sie erst beim Kampfanzug der Zwischenlösung 1964/ 65 bzw. dann beim KA 64 um 1965 gefertigt wurden. Jedoch sind Knöpfung und auch die Knöpfe noch völlig anders gestaltet.
Dieser Kampfanzug im Uniformtrageversuch und seine Nachfolgemodelle bis 1964 ähneln optisch noch stark dem wendbaren Wintertarnanzug der Wehrmacht bzw. Waffen-SS, die hier einzigartigen Ärmelverstellungen ähneln weitestgehend denen deutscher Tarnschlupfhemden des 2. Weltkrieges. Nicht vergessen darf man, dass der mit der Erprobung dieses Uniformtrageversuches beauftragte Offizier, der damalige Oberstleutnant Horst Stechbarth, im 2. Weltkrieg Unteroffizier gewesen ist und ganz sicher seine dort gemachten Erfahrungen hinsichtlich der Bekleidung und Ausrüstung nun hier mit eingebracht hat.
Die Kapuze der Versuchsreihe hatte eine normale Gestaltung, sie konnte noch nicht als Tarnbezug über den Stahlhelm gezogen werden.
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Ein Pionier der NVA 1959 beim Minenlegen. Der erste Tarnanzug der damals noch jungen NVA im Flächentarndruck wird hier sicher "aufgetragen". Seine Standardbewaffnung war hier noch der Karabiner SKS. Im Bildvordergrund ist der Feldspaten alter Art zu sehen.
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Vermutlich aus Gründen der Tarnung haben sich die sichtbaren Knöpfe an den Taschen schon ab 1958 nicht durchgesetzt.
Die Tasche für das Tarnnetz (fehlt hier), hier noch mit Druckknöpfen.
Der Anzug muss schon sehr zeitig "bei Seite geschafft" worden sein, denn die 1965er Dienstgradumrüstung ist noch nicht angebracht worden.
Die Größe 3 von 1957 im DDR-Kastenstempel.
Ab hier folgen Bilder und Text der Hose in der Größe 2:
Typisch für die frühen Stücke: Der dünne "Überfall"-Stoff.
Diese archaischen Knöpfe mit dem eigenartigen Splintsystem haben die 1957er Tests wohl nicht bestanden.
Die Hose muss noch einige Zeit im Dienst gewesen sein, wie die nachträglich angebrachten Befestigungen für das Hosenträgersystem neuerer Art zeigen. Bekannt sind die braunen Bakelitknöpfe.
Alle Bilder: 1)
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an meinen Sammlerfreund Paul Müller, der mir die Bilder dieses ersten DDR-Kampfanzuges im Flächendruck von äußerster Seltenheit zur Verfügung gestellt hat.
Historische Originalbeschreibung: Rechentrupp bei der Arbeit. Scherenfernrohr, Richtkreis, Schießtabellen und mathematische Kenntnisse gehören zum Rüstzeug des Artilleristen.
Der Uniformtrageversuch aus dem Jahr 1957 im Bild. Deutlich zu erkennen die großen flachen Knöpfe der Ärmeltaschen, der schwarze Druckknopf an der Kapuze und die antiquierte Ärmelverstellung. 5)