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1963/ 1964 Jacke

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Das Jahr 1964 brachte einige gravierende Veränderungen im Erscheinungsbild von DDR-Kampfanzügen mit sich, es war das letzte Fertigungsjahr von Jacken der Kapuzenserie. Bereits 1962 ging man in der DDR zur Verwendung von Kampfanzügen mit Kragen über, ein Charakteristikum, dass sich über die Strichtarnarnanzüge bis 1990 fortsetzte. 1964/ 65 wurde auch erstmalig der neuartige Kampfanzug im Strichtarnmuster eingeführt, der so genannte "Kampfanzug 64".

 

Historische Originalbeschreibung: Besuch Erich Honecker an Grenze/ An der Staatsgrenze West informiert sich Erich Honecker über die Lage im Grenzabschnitt/ 12. Oktober 1963/ Urheber: MBD. Namensnennung: Bundesarchiv, Bild Y 10-0765-87 / CC-BY-SA. Lizenz: GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine Tatsache, die bislang weitestgehend unbekannt war: Schon 1962/1963 erfolgte in der DDR erstmals die Fertigung von Kampfanzügen mit Kragen. Die Aufnahme entstand am 12. Oktober 1963 und zeigt einen Hauptmann (ein dicker und vier dünne Streifen am linken Oberärmel) der Grenztruppen in diesem neuartigen Kampfanzug, dessen Hosen auch schon die seltsamen Beuteltaschen aufweisen. Möglicherweise wurden diese neuen Kampfanzüge zuerst an die Angehörigen der Grenztruppen ausgegeben. Bis heute sind aber keine Stücke dieses neuartigen Kampfanzuges mit Kragen mit einer 1963er Stempelung bekannt.   3)

 

Die Jacke ist im Gegensatz zu ihrem 1964er Kapuzenvorgänger in bemerkenswert dünnem Stoff hergestellt, sie macht den Eindruck einer leichten Sommerjacke. Vermutlich spielten auch Einsparinteressen in der DDR bei der Einführung dieses  neuen Schnittes eine wesentliche Rolle, waren doch die Jacken der vorherigen Kapuzenserie recht aufwändig und hochwertig verarbeitet. Interessant der dunkle Braunton, der eigentlich seit 1962 etwas heller ausfiel.

 

Während bei den Kapuzenjacken von 1960 bis 1964 eine gewisse Kontinuität im Erscheinungsbild gegeben war, zeigten die Entwickler der Kragenjacken durchaus Mut zur Veränderung:  Von 1963/64 bis 1970 sind jährliche Veränderungen und Abweichungen -oft auch quartalsübergreifend- zum jeweiligen Vorgängermodell erkennbar, so dass man bei diesen Jacken das Herstellungsjahr auch vom Äußeren her gut bestimmen kann.

 

1964 (1963 auch?) war auch das einzige Produktionsjahr von Flächentarnjacken mit den eigentümlichen Schulterstreifen. Diese dienten vermutlich der Fixierung des Tragegestells. Jacken dieses Typs sind nur sehr selten anzutreffen, hinzu kommt außerdem der Umstand, dass die hier abgebildete Jacke noch nicht für die Befestigung von Dienstgradabzeichen auf den Schultern umgerüstet wurde. 1964 ist auch zum ersten Mal ein Aufhänger im Inneren des Kragens zu finden, dieser wurde bis zum Ende der DDR über die Strichtarnjacken beibehalten.

 

 

 

Die vier schwarzen Knöpfe hinter dem Kragen dienten der Befestigung einer separaten Kapuze. Diese Kapuzen sind eigentlich noch seltener anzutreffen als die entsprechenden Jacken selbst und werden heute mitunter aus Zeltbahnstoff im Flächendruck nachgemacht.

 

 

Ärmelbündchen ähnlich wie bei den Jacken der Kapuzenserie, jedoch sind diese nun nicht mehr angesetzt.

 

Die Bundverstellung des Gummizuges ist nun wieder ähnlich wie die bei den 1958er und 1959er Jacken gestaltet.

 

Von 1963/ 1964 bis 1968 (ab da nur über den Ärmeltaschen) wurden Tarnschlaufen des Typs 4 verwendet. Im Inneren der Ärmel sind die Tarnschlaufen -wie bei den Kapuzenjacken- mit je einem Flicken aus Flächentarnstoff gegengenäht. Bei den Schlaufen auf dem Rücken der Jacke wurden diese inneren Flicken jedoch nicht verarbeitet.

 

Bei Flächentarnmaterial häufig anzutreffen: Stoff geringerer Druck- oder Farbqualität wurde an nicht sichtbaren Stellen verarbeitet, wie hier im Inneren der Knöpfleiste. Die Knöpfleiste verdeckt die Knöpfe in einer einfachen Knöpfung (auch den oberen und den unteren Knopf), eine aufwändig gestaltete, gegengeknöpfte Windschutzleiste wie bei den Jacken der Kapuzenserie ist nicht mehr vorhanden und wurde bis zum Ende der DDR auch nicht wieder aufgegriffen.

 

 

 

1963 erfolgte auch erstmalig die Verwendung von Ärmeltaschen mit nun sichtbaren und durch die Patte hindurch zu schließenden grau gekörnten Knöpfen, die ebenfalls noch mit Splintringen befestigt sind. Wurden diese bei den Jacken der Kapuzenserie noch von oben in die Ärmeltasche eingearbeitet, müssen die Splintringe hier nun mühsam von unten angebracht werden. Ärmeltaschen mit sichtbaren Knöpfen wurden über die Ein-Strich-kein-Strich-Kampfanzüge bis etwa 1978/ 79 beibehalten, etwa ab 1980 bis zum Ende der DDR waren dann wieder die Knöpfe verdeckende Ärmeltaschenpatten vorhanden.

 

  

Die sackähnliche Pistolentasche des Typs 2 ist nun vernäht und in den Kragen-Jacken der Herstellungsjahre von 1964 (1963?) bis 1969 zu finden. 1964 fehlen noch Knopf und Schließlasche, die Pistolentasche kann auch mit der Jackenknöpfung nicht geschlossen werden. Bei den Kapuzenjacken erfolgte das Verschließen der Tasche (Typ 1) durch das vollständige Zuknöpfen der Jacke. Insofern kann angenommen werden, dass es sich bei der  "Pistolentasche des Typs 2" von 1964 vielleicht doch nur um eine einfache Innentasche gahandelt hat.

 

Alle grau gekörnten Knöpfe dieser Jacke, auch die der Ärmeltaschen, sind noch mit Splintringen befestigt.

 

Hergestellt für die NVA in der mittleren (m) Größe 44 vom Hersteller 1802 (VEB Burger Bekleidungswerke) vom 3. Quartal 1964? Die Jahreszahl scheint hier nicht nur schwach aufgedruckt oder ausgewetzt zu sein, sondern sie fehlt hier leider gänzlich. Anhand ihrer Merkmale und der oben dargestellten Abbildung kann diese Jacke sowohl dem Produktionsjahr 1964 als auch 1963 zugeordnet werden. Blaue Stempelungen tauchen überwiegend 1964 und 1965 auf.

 

Die Taillenverstellung des Zugbandes ist noch wie die bei den Jacken der Kapuzenjacke gestaltet.

 

Die Ventilation mit den vier eingebördelten Löchern wurde erstmals 1964 (Ab 1962 im Uniformtrageversuch) so produziert.

 

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